Der Mann von La Mancha

Picasso "Don Quixote"

Der Besuch des Musicals "Der Mann von La Mancha" war kürzlich ein Highlight in meinem Leben
Ich kann auf Anhieb nicht sagen welches Lied mich mehr beeindruckt hat.
 "The Impossible Dream" (The Quest) ist der bekannteste Song, der Text geht (mir) unter die Haut.
 

 „The Impossible Dream“

To dream ... the impossible dream ...
To fight ... the unbeatable foe ...
To bear ... with unbearable sorrow ...
To run ... where the brave dare not go ...
To right ... the unrightable wrong ...
To love ... pure and chaste from afar ...
To try ... when your arms are too weary ...
To reach ... the unreachable star ...

This is my quest, to follow that star ...
No matter how hopeless, no matter how far ...
To fight for the right, without question or pause ...
To be willing to march into Hell, for a Heavenly cause ...

And I know if I'll only be true, to this glorious quest,
That my heart will lie will lie peaceful and calm,
when I'm laid to my rest ...
And the world will be better for this:
That one man, scorned and covered with scars,
Still strove, with his last ounce of courage,
To reach ... the unreachable star ...

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Inhaltsangabe

Das Musical spielt im Spanien des ausgehenden 16. Jahrhunderts zur Zeit der Inquisition.

Der Dichter Cervantes wird zusammen mit seinem Diener in ein finsteres Verließ in Sevilla geführt. Er wird von der Inquisition der Gotteslästerung angeklagt, weil er in seiner Funktion als Steuereinnehmer ein zahlungsunwilliges Kloster hatte pfänden lassen. Seine Ansicht, dass alle vor dem Gesetz gleich seien, konnte er nicht durchsetzen. Im Gefängnis wird er deshalb von den Mitgefangenen verspottet und beschuldigt, "ein Idealist, ein schlechter Dichter und ein Ehrenmann" zu sein. In einer Art Schauprozess, bei dem die Mehrheit der Gefangenen das Hohe Gericht verkörpert, soll Cervantes überführt werden. Schon vorher lässt der Anführer der Gefangenen, der "Gouverneur", durchblicken, dass der Dichter für schuldig befunden werden wird. Das Urteil soll ihn zur Herausgabe seines gesamten Besitzes zwingen. Cervantes erkennt, dass er sich den üblichen Praktiken im Gefängnis unterwerfen muß und bekennt sich schuldig im Sinne der Anklage, will aber mildernde Umstände anführen. Er ist bereit, auf seine Truhe mit Theaterkostümen und Requisiten zu verzichten, will aber wenigstens sein handgeschriebenes Manuskript des "Don Quixote" behalten. Cervantes will sich in Form einer Theatervorstellung verteidigen und verwandelt sich in die Phantasiegestalt Alonso Quijana, einen alten Landjunker. Das Gefängnis verwandelt sich und die Gefangenen tauchen ein in die Phantasie des Dichters.

Alonso Quijana hat zu viele Ritterromane gelesen und darüber den Verstand verloren. Bedrückt von all dem Unrecht, das er sieht, fasst er den Beschluss ein fahrender Ritter zu werden und für das Gute zu kämpfen. Er verwandelt sich in den edlen Ritter "Don Quixote de la Mancha" ("Ich, Don Quixote"). Begleitet wird er von dem kleinen aber schlauen Bauern Sancho Pansa, der ihm als sein Knappe treu in jedes Abenteuer folgt. Don Quixote sieht die Welt mit anderen Augen. So kommt es, dass er es als seinen Auftrag betrachtet, den Kampf mit "Matagoger", dem "ruchlosen Riesen" des großen Magiers, aufzunehmen. Sancho kann ihn nicht davon abbringen - gehörig verbeult läßt Don Quixote schließlich von der Windmühle mit den "vier gewaltigen Armen" ab.

Davon keineswegs entmutigt bricht er auf, um sich erstmal korrekt und standesgemäß von einem Fürst oder Herzog zum Ritter schlagen zu lassen. In seinen Augen erscheint ihm eine verkommene Schenke als imposantes Schloss. Die Schenke ist voll mit ungehobeltem Gesindel. Mehrere Maultiertreiber versuchen sich an die Köchin und Hure Aldonza heranzumachen, doch diese winkt ab und singt verachtend ein Lied über ihre vergangenen Liebschaften ("Mir´s jeder recht"). Don Quixote hingegen sieht in ihr ein edles Fräulein und besingt ihre Schönheit ("Dulcinea").

Das Geschehen kehrt wieder in den Kerker zurück, wo Cervantes von Alonsos Quijanas Familie und seinen Freunden berichtet, die sich ernsthaft Sorgen um dessen Zustand und das Gespött der Nachbarschaft machen. Beim Padre einer Landkirche sucht Quijanas Nichte Antonia zusammen mit der Haushälterin um Rat ("Ich denke nur an ihn"). Antonias verlobter Dr. Carrasco kommt hinzu. Gemeinsam wollen sie Alonso Quijana seinen "Wahnsinn" austreiben.

Wieder im Gasthaus kommt Sancho mit einer Botschaft von Don Quixote zu Aldonza, in dem er sie, Dulcinea, um ein Zeichen der Wertschätzung, ein seidenes Tuch, bittet. Sancho erhält einen dreckigen Lappen als Antwort und soll auch noch erklären, warum er Don Quixote als sein Knappe folgt. Ihm fällt nichts ein, da singt er einfach drauf los ("Ich mag ihn"). Aldonza kann das alles nicht verstehen ("Was will er bloß von mir"). Die Maultiertreiber machen sich über den Brief lustig und singen ein Lied über ihre Liebe ("Kleiner Fink, kleiner Fink").

Ein reisender Barbier tritt auf und besingt seinen Beruf ("Lied des Barbiers"). Als Don Quixote dessen Bartschüssel erblickt, erkennt er darin den "Goldhelm des Mambrino", der, " wenn er von jemandem getragen wird, der ein edles Herz hat", unverwundbar machen soll ("Der Goldhelm des Mambrino"). Inzwischen sind der Padre und Dr. Carrasco herbeigeeilt, um Alonso Quijana alias Don Quixote zu heilen, haben aber keinen Erfolg. Dr. Carrasco will weiter nach einer geeigneten Kur suchen. Der Padre ist zwiegespalten, "Hier haben wir es entweder mit dem weisesten Verrückten oder dem verrücktesten Weisen dieser Welt zu tun ... Die Kur. Möge sie nicht schlimmer sein als die Krankheit.", doch zugleich ist er auch beeindruckt ("Jedem seine Dulcinea").

Don Quixote hat erreicht, dass der Wirt, den er für den Schlossherrn hält, ihn am morgigen Tag zum Ritter schlagen wird. Während der Nacht hält er im Freien "Waffenwache". Hierbei begegnet er Aldonza, die entnervt wissen will, warum er all das tut. Don Quixote erzählt ihr von seinem Ruf, der "Sendung jedes wahren Ritters" ("Der unmögliche Traum"). Pedro, einer der Maultiertreiber kommt wütend hinzu. Er schlägt Aldonza, weil sie noch nicht zu ihm ins Bett gekommen ist. Wutentbrannt greift Don Quixote ihn an. Es entwickelt sich ein Kampf zwischen den Maultiertreibern und Don Quixote, Sancho und Aldonza, den die drei gewinnen können. Der Wirt, vom Kampfeslärm aus dem Schlaf geschreckt, kommt hinzu und beklagt sich bei Don Quixote. Weil er den Frieden seines Gasthauses gestört hat, soll er es bei Tagesanbruch verlassen. Don Quixote willigt ein, erinnert ihn aber an sein Versprechen ("Der Ritterschlag"). Bei der Wahl eines Beinamens für den Ritter fällt dem Wirt die Wahl nicht schwer ("Ritter von der traurigen Gestalt"). Don Quixote und Sancho brechen auf. In der Schenke will Aldonza indessen die Wunden der Maultiertreiber verbinden, wird aber von ihnen vergewaltigt.

Die Szene wird unterbrochen, als die Wachen einen anderen Gefangenen zur Gerichtsverhandlung vor den Inquisitoren abholen. Der "Gouverneur" fordert Cervantes auf, mit seiner Verteidigung fortzufahren. Der Kerker wird wieder zur Mancha, Don Quixote und Sancho sind immer noch unterwegs. Sie stoßen auf ein Zigeunerlager der Mauren. Zuerst wird Don Quixote von einem maurischen Mädchen verführt und tanzt, Sancho ist zunächst skeptisch. Zu spät entdecken beide, dass die Mauren sie komplett ausgeraubt haben und kehren zum Gasthaus zurück. Dort begegnet er der geschundenen Aldonza, deren Peiniger er sofort bestrafen will. Doch Aldonza will nichts mehr hören von seinem Rittertum. Verbittert erzählt sie von ihrem schwierigen Leben ("Aldonza").

Mit Trompetenklängen tritt auf einmal ein anderer Ritter auf. Er ist imposant und hat eine Rüstung voll von kleinen Spiegeln. Der "Ritter mit den Spiegeln" nennt Don Quixote einen Hochstapler und wirft ihm den Fehdehandschuh hin. Dieser hält ihn für seinen Todfeind, den großen Magier. Mittels seines blanken, spiegelartigen Schildes gelingt es dem Spiegelritter Don Quixote zu besiegen. "Schau in den Spiegel der Wirklichkeit und erkenne die Dinge, wie sie wirklich sind", sagt er, "sieh dir diesen Clown an!" Don Quixote ist geschlagen und bricht zusammen. Der Spiegelritter ist in Wirklichkeit kein Magier, sondern Dr. Carrasco, der die "richtige" Kur gefunden haben will.

Wieder im Kerker erscheint ein Hauptmann, der Cervantes ankündigt, dass er bald vor dem Gericht der Inquisition stehen wird. Der "Gouverneur" fordert ihn auf, das Ende der Geschichte zu erzählen. Cervantes muss improvisieren, da das bisherige, eigentliche Ende den Gefangenen mißfällt und sie ihn bereits verurteilen wollen. Aus dem Stegreif ersinnt er einen neuen Schluß:

Alonso Quijana alias Don Quixote liegt auf dem Sterbebett, Dr. Carrasco hat ihn bereits aufgegeben. Sancho kommt herein um ihn wenigstens ein bisschen aufzumuntern ("Eine kleine Plauderei"). Da beginnt Alonso Quijana zu sprechen. Er möchte sein Testament machen, wird aber von Aldonza, die sich Zutritt verschafft hat, unterbrochen. Er erkennt sie aber nicht. Sie versucht, ihn an seine Dulcinea zu erinnern ("Reprise - Dulcinea") und tatsächlich kann er sich schließlich erinnern, "Dann war es vielleicht doch kein Traum!". Beide erinnern sich an seinen ritterlichen Ruf (" Reprise - Der unmögliche Traum"). Noch einmal versucht Don Quixote seine Rüstung anzuziehen, um zu neuen Abenteuern aufzubrechen ("Reprise - Ich, Don Quixote"), doch er sinkt sterbend zu Boden. Der Padre betet für ihn ("Der Psalm") und Aldonza beschwört Sancho an den unmöglichen Traum zu glauben. Sie nennt sich von nun an selbst Dulcinea.

Die Wachen der Inquisition kommen in den Kerker, um Cervantes zu holen. Der "Gouverneur" gibt ihm das Manuskript zurück. "Verteidigt Euch dort genau so gut wie hier, und vielleicht werdet Ihr nicht brennen." - " Gott steh´ uns bei", erwidert Cervantes, "wir sind beide Männer von La Mancha." Während Cervantes abgeführt wird stimmen die Gefangenen noch einmal den "unmöglichen Traum" an ("Finale").

 

   

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