Inhaltsangabe
Das
Musical spielt im Spanien des ausgehenden 16. Jahrhunderts zur Zeit der
Inquisition.
Der Dichter Cervantes wird zusammen mit seinem Diener in ein finsteres
Verließ in Sevilla geführt. Er wird von der Inquisition der
Gotteslästerung angeklagt, weil er in seiner Funktion als Steuereinnehmer
ein zahlungsunwilliges Kloster hatte pfänden lassen. Seine Ansicht, dass
alle vor dem Gesetz gleich seien, konnte er nicht durchsetzen. Im
Gefängnis wird er deshalb von den Mitgefangenen verspottet und
beschuldigt, "ein Idealist, ein schlechter Dichter und ein Ehrenmann" zu
sein. In einer Art Schauprozess, bei dem die Mehrheit der Gefangenen das
Hohe Gericht verkörpert, soll Cervantes überführt werden. Schon vorher
lässt der Anführer der Gefangenen, der "Gouverneur", durchblicken, dass
der Dichter für schuldig befunden werden wird. Das Urteil soll ihn zur
Herausgabe seines gesamten Besitzes zwingen. Cervantes erkennt, dass er
sich den üblichen Praktiken im Gefängnis unterwerfen muß und bekennt sich
schuldig im Sinne der Anklage, will aber mildernde Umstände anführen. Er
ist bereit, auf seine Truhe mit Theaterkostümen und Requisiten zu
verzichten, will aber wenigstens sein handgeschriebenes Manuskript des
"Don Quixote" behalten. Cervantes will sich in Form einer
Theatervorstellung verteidigen und verwandelt sich in die Phantasiegestalt
Alonso Quijana, einen alten Landjunker. Das Gefängnis verwandelt sich und
die Gefangenen tauchen ein in die Phantasie des Dichters.
Alonso Quijana hat zu viele Ritterromane gelesen und darüber den Verstand
verloren. Bedrückt von all dem Unrecht, das er sieht, fasst er den
Beschluss ein fahrender Ritter zu werden und für das Gute zu kämpfen. Er
verwandelt sich in den edlen Ritter "Don Quixote de la Mancha" ("Ich,
Don Quixote"). Begleitet wird er von dem kleinen aber schlauen Bauern
Sancho Pansa, der ihm als sein Knappe treu in jedes Abenteuer folgt. Don
Quixote sieht die Welt mit anderen Augen. So kommt es, dass er es als
seinen Auftrag betrachtet, den Kampf mit "Matagoger", dem "ruchlosen
Riesen" des großen Magiers, aufzunehmen. Sancho kann ihn nicht davon
abbringen - gehörig verbeult läßt Don Quixote schließlich von der
Windmühle mit den "vier gewaltigen Armen" ab.
Davon keineswegs entmutigt bricht er auf, um sich erstmal korrekt und
standesgemäß von einem Fürst oder Herzog zum Ritter schlagen zu lassen. In
seinen Augen erscheint ihm eine verkommene Schenke als imposantes Schloss.
Die Schenke ist voll mit ungehobeltem Gesindel. Mehrere Maultiertreiber
versuchen sich an die Köchin und Hure Aldonza heranzumachen, doch diese
winkt ab und singt verachtend ein Lied über ihre vergangenen Liebschaften
("Mir´s jeder recht"). Don Quixote hingegen sieht in ihr ein edles
Fräulein und besingt ihre Schönheit ("Dulcinea").
Das Geschehen kehrt wieder in den Kerker zurück, wo Cervantes von Alonsos
Quijanas Familie und seinen Freunden berichtet, die sich ernsthaft Sorgen
um dessen Zustand und das Gespött der Nachbarschaft machen. Beim Padre
einer Landkirche sucht Quijanas Nichte Antonia zusammen mit der
Haushälterin um Rat ("Ich denke nur an ihn"). Antonias verlobter
Dr. Carrasco kommt hinzu. Gemeinsam wollen sie Alonso Quijana seinen
"Wahnsinn" austreiben.
Wieder im Gasthaus kommt Sancho mit einer Botschaft von Don Quixote zu
Aldonza, in dem er sie, Dulcinea, um ein Zeichen der Wertschätzung, ein
seidenes Tuch, bittet. Sancho erhält einen dreckigen Lappen als Antwort
und soll auch noch erklären, warum er Don Quixote als sein Knappe folgt.
Ihm fällt nichts ein, da singt er einfach drauf los ("Ich mag ihn").
Aldonza kann das alles nicht verstehen ("Was will er bloß von mir").
Die Maultiertreiber machen sich über den Brief lustig und singen ein Lied
über ihre Liebe ("Kleiner Fink, kleiner Fink").
Ein reisender Barbier tritt auf und besingt seinen Beruf ("Lied des
Barbiers"). Als Don Quixote dessen Bartschüssel erblickt, erkennt er
darin den "Goldhelm des Mambrino", der, " wenn er von jemandem getragen
wird, der ein edles Herz hat", unverwundbar machen soll ("Der Goldhelm
des Mambrino"). Inzwischen sind der Padre und Dr. Carrasco
herbeigeeilt, um Alonso Quijana alias Don Quixote zu heilen, haben aber
keinen Erfolg. Dr. Carrasco will weiter nach einer geeigneten Kur suchen.
Der Padre ist zwiegespalten, "Hier haben wir es entweder mit dem weisesten
Verrückten oder dem verrücktesten Weisen dieser Welt zu tun ... Die Kur.
Möge sie nicht schlimmer sein als die Krankheit.", doch zugleich ist er
auch beeindruckt ("Jedem seine Dulcinea").
Don Quixote hat erreicht, dass der Wirt, den er für den Schlossherrn hält,
ihn am morgigen Tag zum Ritter schlagen wird. Während der Nacht hält er im
Freien "Waffenwache". Hierbei begegnet er Aldonza, die entnervt wissen
will, warum er all das tut. Don Quixote erzählt ihr von seinem Ruf, der
"Sendung jedes wahren Ritters" ("Der unmögliche Traum"). Pedro,
einer der Maultiertreiber kommt wütend hinzu. Er schlägt Aldonza, weil sie
noch nicht zu ihm ins Bett gekommen ist. Wutentbrannt greift Don Quixote
ihn an. Es entwickelt sich ein Kampf zwischen den Maultiertreibern und Don
Quixote, Sancho und Aldonza, den die drei gewinnen können. Der Wirt, vom
Kampfeslärm aus dem Schlaf geschreckt, kommt hinzu und beklagt sich bei
Don Quixote. Weil er den Frieden seines Gasthauses gestört hat, soll er es
bei Tagesanbruch verlassen. Don Quixote willigt ein, erinnert ihn aber an
sein Versprechen ("Der Ritterschlag"). Bei der Wahl eines Beinamens
für den Ritter fällt dem Wirt die Wahl nicht schwer ("Ritter von der
traurigen Gestalt"). Don Quixote und Sancho brechen auf. In der
Schenke will Aldonza indessen die Wunden der Maultiertreiber verbinden,
wird aber von ihnen vergewaltigt.
Die Szene wird unterbrochen, als die Wachen einen anderen Gefangenen zur
Gerichtsverhandlung vor den Inquisitoren abholen. Der "Gouverneur" fordert
Cervantes auf, mit seiner Verteidigung fortzufahren. Der Kerker wird
wieder zur Mancha, Don Quixote und Sancho sind immer noch unterwegs. Sie
stoßen auf ein Zigeunerlager der Mauren. Zuerst wird Don Quixote von einem
maurischen Mädchen verführt und tanzt, Sancho ist zunächst skeptisch. Zu
spät entdecken beide, dass die Mauren sie komplett ausgeraubt haben und
kehren zum Gasthaus zurück. Dort begegnet er der geschundenen Aldonza,
deren Peiniger er sofort bestrafen will. Doch Aldonza will nichts mehr
hören von seinem Rittertum. Verbittert erzählt sie von ihrem schwierigen
Leben ("Aldonza").
Mit Trompetenklängen tritt auf einmal ein anderer Ritter auf. Er ist
imposant und hat eine Rüstung voll von kleinen Spiegeln. Der "Ritter mit
den Spiegeln" nennt Don Quixote einen Hochstapler und wirft ihm den
Fehdehandschuh hin. Dieser hält ihn für seinen Todfeind, den großen
Magier. Mittels seines blanken, spiegelartigen Schildes gelingt es dem
Spiegelritter Don Quixote zu besiegen. "Schau in den Spiegel der
Wirklichkeit und erkenne die Dinge, wie sie wirklich sind", sagt er, "sieh
dir diesen Clown an!" Don Quixote ist geschlagen und bricht zusammen. Der
Spiegelritter ist in Wirklichkeit kein Magier, sondern Dr. Carrasco, der
die "richtige" Kur gefunden haben will.
Wieder im Kerker erscheint ein Hauptmann, der Cervantes ankündigt, dass er
bald vor dem Gericht der Inquisition stehen wird. Der "Gouverneur" fordert
ihn auf, das Ende der Geschichte zu erzählen. Cervantes muss
improvisieren, da das bisherige, eigentliche Ende den Gefangenen mißfällt
und sie ihn bereits verurteilen wollen. Aus dem Stegreif ersinnt er einen
neuen Schluß:
Alonso Quijana alias Don Quixote liegt auf dem Sterbebett, Dr. Carrasco
hat ihn bereits aufgegeben. Sancho kommt herein um ihn wenigstens ein
bisschen aufzumuntern ("Eine kleine Plauderei"). Da beginnt Alonso
Quijana zu sprechen. Er möchte sein Testament machen, wird aber von
Aldonza, die sich Zutritt verschafft hat, unterbrochen. Er erkennt sie
aber nicht. Sie versucht, ihn an seine Dulcinea zu erinnern ("Reprise -
Dulcinea") und tatsächlich kann er sich schließlich erinnern, "Dann
war es vielleicht doch kein Traum!". Beide erinnern sich an seinen
ritterlichen Ruf (" Reprise - Der unmögliche Traum"). Noch einmal
versucht Don Quixote seine Rüstung anzuziehen, um zu neuen Abenteuern
aufzubrechen ("Reprise - Ich, Don Quixote"), doch er sinkt sterbend
zu Boden. Der Padre betet für ihn ("Der Psalm") und Aldonza
beschwört Sancho an den unmöglichen Traum zu glauben. Sie nennt sich von
nun an selbst Dulcinea.
Die Wachen der Inquisition kommen in den Kerker, um Cervantes zu holen.
Der "Gouverneur" gibt ihm das Manuskript zurück. "Verteidigt Euch dort
genau so gut wie hier, und vielleicht werdet Ihr nicht brennen." - " Gott
steh´ uns bei", erwidert Cervantes, "wir sind beide Männer von La Mancha."
Während Cervantes abgeführt wird stimmen die Gefangenen noch einmal den
"unmöglichen Traum" an ("Finale").
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