Adventsgedichte

 Advent und Weihnachten - Zeit der Stille und Besinnung, 
bis jemand auf die Idee kam, dass Geschenke sein müssen…



Unterhalten sich zwei Freunde:
"Ach du, wenn ich nur wüsste, was sich meine Frau zu Weihnachten wünscht."
"Frag sie doch einfach." "Ne ne, so viel Geld habe ich nicht."

Über den Ursprung des Advent

Verse zum Advent (Fontane) Vorweihnachtstrubel (Scheffler)
Advent (Rilke) Weihnachtsgedicht
Weihnachtsfreude (Schneider) Tannengeflüster (Krüss)
Adventskalender (Bornemann) Vorweihnachtszeit (Bornemann)
Advent (Hennek) Lied im Advent (Matthias Claudius)
Was ich dir zum Advent schenken möchte Advent (Werner Finck)

Advent humorvoll
 

Der Adpfent (ein Schüleraufsatz)
Eine Bayerische Adventsgeschichte
Die Weihnachtsmaus (Krüss)
Ich wünsche mir vom heiligen Christ...


Adventszeit. Mutter ist in der Küche, der Sohn im Wohnzimmer.
"Kläuschen," ruft die Mutter, "zünde schon mal den Adventskranz an!"
Fragt der Knirps nach einer Weile:
"Auch die Kerzen?"


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Verse zum Advent
von Theodor Fontane

Noch ist Herbst nicht ganz entflohn,
Aber als Knecht Ruprecht schon
Kommt der Winter hergeschritten,
Und alsbald aus Schnees Mitten
Klingt des Schlittenglöckleins Ton.

Und was jüngst noch, fern und nah,
Bunt auf uns herniedersah,
Weiß sind Türme, Dächer, Zweige,
Und das Jahr geht auf die Neige,
Und das schönste Fest ist da.

Tag du der Geburt des Herrn,
Heute bist du uns noch fern,
Aber Tannen, Engel, Fahnen
Lassen uns den Tag schon ahnen,
Und wir sehen schon den Stern.




Advent

Es treibt der Wind im Winterwalde
Die Flockenherde wie ein Hirt,
Und manche Tanne ahnt, wie balde
Sie fromm und lichterheilig wird,
Und lauscht hinaus. Den weißen Wegen
Streckt sie die Zweige hin - bereit,
Und wehrt dem Wind und wächst entgegen
Der einen Nacht der Herrlichkeit.

Rainer Maria Rilke (1875-1926)





Vorweihnachtstrubel

Grüner Kranz mit roten Kerzen
Lichterglanz in allen Herzen
Weihnachtslieder, Plätzchenduft
Zimt und Sterne in der Luft.
Garten trägt sein Winterkleid
wer hat noch für Kinder Zeit?

Leute packen, basteln, laufen,
grübeln, suchen, rennen, kaufen,
kochen, backen, braten, waschen,
rätseln, wispern, flüstern, naschen,
schreiben Briefe, Wünsche, Karten,
was sie auch von dir erwarten.

Doch wozu denn hetzen, eilen,
schöner ist es zu verweilen,
und vor allem dran zu denken,
sich ein Päckchen Zeit zu schenken.
Und bitte lasst doch etwas Raum
für das Christkind unterm Baum!

Ursel Scheffler





Weihnachtsgedicht

Weihnachtszeit! Die Leute hasten,
Packerl stapeln sich am Kasten.
Mütter kaufen, Väter zahlen,
und man grübelt voller Qualen,
ob man heute in der Stadt
wohl wirklich nichts vergessen hat:
Für Opa Badesalz aus Latschen.
Für Oma die karierten Patschen.
Den Cognac für die Schwiegermutter.
Für Lumpi teures Hundefutter.
Den Regenschirm für Onkel Otto.
Fürs Kind das bunte Bilderlotto -
das sind halt jetzt die vielen Fragen,
die einen Schenkenden so plagen.
Ein jeder hat von allem viel
und überdies den besten Stil,
er hat zum Trinken und zum Essen,
die Kleidung darf man nicht vergessen.
Die Wohnung, die ist auch komplett,
vom Klo bis hin zum Ehebett.
Ob Whiskey, Gürtel, Seidentücher,
ob dicke Bücher, dünne Bücher,
ob große Flaschen, kleine Flaschen,
ob Feuerzuge Pfeifen, Taschen,
ob Bilder, Vasen, Lampen, Platte -
mir fällt nichts ein, was man nicht hatte!
Jede Idee, die mich entzückt,
wird alsbald rüde unterdrückt,
ich höre nur mehr voller Hohn:
Das hat er schon das hat sie schon!
Ja, gibt’s denn wirklich keine Sachen,
die einem heut’ noch Freude machen?
Mein Hirn ist ausgebrannt, erloschen.
Doch plötzlich fällt bei mir der Groschen:
An einem fehlt es weit und breit,
eins hat kein Mensch - kein Mensch hat Zeit!
Wir wollen einmal richtig denken:
Die Zeit soll’s sein, die wir verschenken!
Man muß kein Millionär, kein Schah sein -
man muß nur füreinander da sein!
Ich weiß zum Beispiel, was ich tu:
Ich hör dir wirklich einmal zu…
Wir schenken Zeit - mal heut, mal morgen,
und leih’n einander unsre Ohren.
„Zeit“ ist auch einfach zu verschenken,
man braucht nicht lange nachzudenken.
man braucht dazu kein Weihnachtspackerl,
Geschenkpapier, Spagat und Sackerl,
Lametta, Engelshaar und Kerzen -
das Wichtigste: Es kommt von Herzen!
Ich will euch nun nicht lange quälen,
euch eure Zeit nicht länger stehlen -
ich hoffe nur, ihr denkt daran
und fangt bald mit dem Schenken an.

Helga Duffek-Kopper



Fritzchen geht mit seinen Eltern über den Weihnachtsmarkt.
An einem Stand ist eine Krippe aufgebaut. 
Fritzchen nimmt Maria und Josef und steckt sie in die Manteltasche!! 
Zuhause entdeckt die Mutter die Figuren. "Fritzchen, was soll das??" 
Fritzchen antwortet: "Wenn ich zu Weihnachten keine Carrerabahn bekomme vom Christkind, 
sieht das Christkind seine Eltern nie wieder!"






Weihnachtsfreude

Jetzt ist die Zeit zum Freuen.
Wir zünden Lichter an,
dass unsere Weihnachtsfreude
man weithin sehen kann.

Wir schmücken uns're Stuben
mit Tannenzweig und Stern,
wir machen uns Geschenke
und essen gut und gern.

Und alles ist ein Zeichen,
dass Gott die Menschen liebt,
und dass er heut' und immer
uns soviel Freude gibt.

Martin Gotthard Schneider





Tannengeflüster

Wenn die ersten Fröste knistern
in dem Wald bei Bayrisch-Moos
geht ein Wispern und ein Flüstern
in den Tannenbäumen los,
ein Gekicher und Gesumm
ringsherum.

Eine Tanne lernt Gedichte,
eine Lärche hört ihr zu.
Eine dicke, alte Fichte
sagt verdrießlich: "Gebt doch Ruh!
Kerzenlicht und Weihnachtszeit
sind noch weit!

Vierundzwanzig lange Tage
wird gekräuselt und gestutzt
und das Wäldchen ohne Frage
wunderhübsch herausgeputzt.
Wer noch fragt; Wieso? Warum?
der ist dumm.

Was das Flüstern hier bedeutet,
weiß man selbst im Spatzennest:
Jeder Tannenbaum bereitet
sich nun vor auf Weihnachtsfest.
Denn ein Weihnachtsbaum zu sein:
das ist fein!

James Krüss (1926-1997)





Adventskalender

Adventskalender sehr beliebt,
bei Groß, bei Klein und Alt,
weil es da schöne Sachen gibt,
man freut sich täglich halt.

Die Türchen harren ganz versonnen,
die Zeit will einfach nicht vergehn’ ,
nun muss doch bald ein Mensch mal kommen
und hinter unser Türchen sehn.

Ganz stolz sagt Türchen Nummer eins,
ich fang als erste heute an,
da meint die zehn, die eins wär’ meins,
hätt’ ich die Null nicht hintendran.

Wenn ich die erste Tür nur wär’,
und würd’ die Kinder überraschen,
dann käm’ es nicht von ungefähr,
dass sie die eins vernaschen.

Zum Trost, sie kann ja nichts dafür
und tut es noch so weh,
hätt’ sie zwei Nullen an der Tür,
dann stündt sie vorm WC.

 (c) Heinz Bornemann





Vorweihnachtszeit

Wenn vom Baum die Blätter fallen,
und der Herbstwind fegt durchs Land,
füll’ n sich langsam die Regale,
Weihnachtsduft erfüllt das Land.

Wo ich hinseh’  Weihnachtsmänner,
Spekulatius, Marzipan,
kann’ s schon langsam nicht mehr sehen,
warum tun sie uns das an?

Nicht mehr lang, ihr werdet’ s sehen,
steht der Hase unterm Baum,
hängt die Eier an die Nadeln,
schlimmer werden kann’ s ja kaum.

Heinz Bornemann





Advent

Im Advent bei Kerzenschein
die Kindheit fällt dir wieder ein.
Ein Adventskranz mit seinen Kerzen
lässt Frieden strömen in unsere Herzen.
Des Jahres Hektik langsam schwindet
und Ruhe endlich Einkehr findet.
Ein Tag, er kann kaum schöner sein,
als im Advent bei Kerzenschein.

Elise Hennek





Lied im Advent

Immer ein Lichtlein mehr
im Kranz, den wir gewunden,
dass er leuchte uns so sehr
durch die dunklen Stunden.

Zwei und drei und dann vier!
Rund um den Kranz welch ein Schimmer,
und so leuchten auch wir,
und so leuchtet das Zimmer.

Und so leuchtet die Welt
langsam der Weihnacht entgegen.
Und der in Händen sie hält,
weiß um den Segen!

Matthias Claudius (1740-1815)



 

 Was ich dir zum Advent schenken möchte:

Einen Orgelton wider den finsteren Morgen,
meinen Atem gegen den Eiswind des Tags,
Schneeflocken als Sternverheißung am Abend
und ein Weglicht für den verloren geglaubten Engel,
der uns inmitten der Nacht die Wiedergeburt
der Liebe verkündet.

Christine Busta (1915- 1987)
 



Zweiter Advent: Schotte mit einer Kerze vor einem Spiegel.
Robert Lembke (1913-1989)



 Advent

Es ist die trübste Jahreszeit.
Ich werde täglich blasser.
Kaum, dass es einmal richtig schneit,
Ist es schon Matsch und Wasser.

Das macht mir meine Strümpfe nass,
Und rieselt in den Sohlen.
Und, wie gesagt, man wird so blass -
Und dieses Mehr an Kohlen!

Die Bettler sind noch mal so groß
Als zu normalen Zeiten.
Ich werde ihren Blick nicht los,
Mit dem sie mich begleiten.

Wer diese öden Blicke kennt
Und hat nichts zum Verschenken,
Der kann sich bei dem Wort Advent
Nichts Trauliches mehr denken.

Werner Finck (1902-1978)


 

Gästebuch

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