Dunkel war's

Dunkel war's, der Mond schien helle,
schneebedeckt die grüne Flur.
als ein Wagen blitzeschnelle
langsam um die runde Ecke fuhr.
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Drinnen saßen stehend Leute,
schweigend ins Gespräch vertieft,
während ein erschossener Hase
auf der Sandbank Schlittschuh lief.
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Und auf einer grünen Bank im Freien,
die rot gestrichen war,
saß ein blond gelockter Jüngling
mit kohlrabenschwarzem Haar.
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Neben ihm 'ne olle Schrulle,
die kaum zählte sechzehn Jahr’,
in der Hand ne Butterstulle,
die mit Schmalz bestrichen war.
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Droben auf dem Apfelbaume,
der sehr süße Birnen trug,
hing des Frühlings letzte Pflaume,
und an Nüssen noch genug.
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Von der regennassen Straße
wirbelte der Staub empor.
und ein Junge bei der Hitze
mächtig an den Ohren fror.
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Beide Hände in den Taschen.
hielt er sich die Augen zu.
denn er konnte nicht ertragen,
wie nach Veilchen roch die Kuh.
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Holder Engel, süßer Bengel,
furchtbar liebes Trampeltier.
du hast Augen wie Sardellen,
alle Ochsen gleichen dir.
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Diese traurige Geschichte
War so lustig wie noch nie,
Deshalb heißt's auf Wiedersehen,
bleibe bei mir, oh Marie!
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Dies Gedicht schrieb einst der Goethe,
Abends in der Morgenröte,
Als er auf dem Nachttopf saß
Und die Morgenzeitung las.


Volksgut

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